Was ist ein Niedrigstenergiehaus?

Das ist ein Niedrigstenergiehaus

Niedrigenergiehäuser sind Standards für Neubauten und sanierte Altbauten, die energietechnische Anforderungsniveaus unterschreiten.

Dazu gehört die Wärmedämmung des Daches und der Außenwände. Auch die Fenster und der Außentüren müssen so beschaffen sein, dass nur eine geringe Heizleistung erforderlich ist. Außerdem soll das Gebäude nur wenig Primärenergie benötigen.

Für Deutschland zählen derzeit die Anforderungen, die in der ehemaligen Energieeinsparverordnung (EnEV) aufgelistet sind. Das Niedrigstenergiehaus hingegen ist rechtlich noch nicht definiert – es wird aber von einem Niedrigstenergiehaus gesprochen, wenn ein Haus mit minimalem energetischen Einsatz betrieben werden kann und der Energieverbrauch weit unter den zulässigen Werten liegt.

Bei Neubauten ist das Niedrigenergiehaus vorgeschrieben, es dürfen derzeit nur 40 bis maximal 75 kWh/m² Primärenergie eingesetzt werden. Seit diesem Jahr (2021) sollen die Mitgliedsstaaten festlegen, wie sie den neuen Standard für sich definieren. Die European Directive Energy Performance of Buildings (EPBD) gibt im Artikel 9 vor, dass seit dem Jahr 2021 alle neuen Immobilien als Niedrigstenergiegebäude gebaut werden müssen.

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Das Niedrigstenergiehaus aus Sicht der EU

Die Mitgliedstaaten sollen nationale Pläne erstellen, um die Anzahl der Niedrigstenergiegebäude zu erhöhen, dabei sind differenzierte Zielvorgaben je nach Gebäudekategorie möglich.

Bei der Gebäuderichtlinie soll die öffentliche Hand eine Vorreiterrolle übernehmen, Ziele festlegen und Anreize für die Sanierung bieten. Der Primärenergieverbrauch soll in Zahlen messbar sein sowie auf den Jahresdurchschnittswerten der Region und den europäischen Normen basieren.

Darüber hinaus soll die Energieversorgung möglichst jeden Gebäudes aus erneuerbaren Quellen gespeist werden (Artikel 6 und 7). Die EU-Kommission kann den Mitgliedsländern Empfehlungen aussprechen. In begründeten Fällen, bei negativer Kosten-Nutzen-Analyse, können die Mitgliedstaaten von den Richtlinien abweichen, sind aber dazu verpflichtet, die Kommission von den Grundsätzen der gesetzlichen Regelungen zu unterrichten. 


Niedrigstenergiehäuser und der Blick in die Glaskugel

Welche Richtlinie sich etablieren wird, ist noch nicht klar. Indikator wird auf jeden Fall der Primärenergieverbrauch, der möglichst bei null liegen sollte. Bislang haben sich folgende Bezeichnungen und Anforderungen für Gebäude durchgesetzt (Glossar der Begriffe):

  • Der Begriff Niedrigenergiehaus bezeichnet einen Energiestandard für neue Gebäude und sanierte Altbauten mit effizienter Wärmedämmung, guten Fenstern und Außentüren sowie effizientem Einsatz von Primärenergie.
  • Das Sonnenhaus muss mindestens 50 % der Energie für die Gebäudeheizung aus Solarthermie gewinnen.
  • Das Passivhaus verfügt über beste Wärmedämmung und Wärmetauscher, um die wassergeführte Gebäudeheizung zu vermeiden.
  • Das Aktivhaus produziert Strom und warmes Wasser mithilfe von Photovoltaik und Solarthermie.
  • In einem Plusenergiehaus wird der Energiebedarf der Bewohner vollständig mit regenerativen Energien gedeckt.
  • Nullenergiehaus ist die Bezeichnung für Gebäude, bei denen der externe Energieeinsatz innerhalb eines Jahres durch internen Energiegewinn aufgewogen wird.
  • Das KfW-Effizienzhaus 55 darf höchstens 55% Jahres-Primärenergiebedarf eines Referenzgebäudes vorweisen (geringste Anforderung für eine KfW-Förderung).
  • Das KfW-Effizienzhaus 40 darf höchstens 40% Jahres-Primärenergiebedarf eines Referenzgebäudes vorweisen (Standard der Kreditanstalt für Wiederaufbau).
  • Das Effizienzhaus 100 ist eine fiktive Immobilie, die genau die Vorgaben des alten EnEV für Dämmung und Energieverbrauch erfüllen.

Haus bauen mit erneuerbaren Energien

Egal ob jetzt ein Gebäudekonzept wie das Passivhaus, das Plusenergiehaus, das Sonnenhaus, das Aktivhaus, das Nullenergiehaus oder das KfW-Effizienzhaus 100, 55 oder 40 zum Standard wird – sicher ist, dass der Anteil Erneuerbarer Energien im Neubau oder bei der Sanierung steigen wird.

Die Definition des Niedrigstenergiehauses wird derzeit in deutschen Ministerien diskutiert. Aktueller Diskussionsstand ist, dass das Niedrigstenergiehaus dem heutigen Effizienzhaus 55 entsprechen könnte (Bezug zur EnEV 2009). Wahrscheinlich werden künftig auch hybride Versorgungslösungen mit konventionellen und regenerativen Energien zunehmen, um Energien effizient nutzen zu können und vielen Menschen ein angenehmes, klimagerechtes Wohnen zu ermöglichen.

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