Luftreiniger für Haus und Wohnung
Verbessern der Luftqualität
Im Zuge der Corona-Pandemie erhielten Luftreiniger eine besondere Bedeutung, da sowohl öffentliche Einrichtungen als auch Privatleute einen Weg suchten, Infektionsrisiken zu minimieren. Doch nicht alle Luftreiniger sind in der Lage Viren zu filtern und effektiv zu reduzieren.
Im Englischen werden Luftreiniger als „air purifier“ bezeichnet. Dies steht bedeutend für das, was sie machen. Luftreiniger filtern Partikel aus der Luft, darunter Staub, Haare und anderes. Doch nicht jeder Luftreiniger ist in der Lage Bakterien oder Viren überhaupt zu filtern. Auch die effektivsten Luftreiniger reichen als alleinige Methode zum Filtern von Viren nicht aus.
Regelmäßiges Lüften ist daher unablässig, um die Luft von Schadstoffen zu befreien.
Das Wichtigste im Überblick
- Luftreiniger können die Luftqualität verbessern. Dies ersetzt regelmäßiges Lüften aber nicht.
- Eine gute und wirksame Luftreinigung erfordert einen großen Luftstrom. Das erfordert viel Energie und kann mitunter laut sein.
- Unterschiedliche Geräte haben unterschiedliche Filterleistungen und filtern unterschiedliche Partikel aus der Luft. Nicht alle Geräte können Viren filtern.
- Die Leistung und Wahl des richtigen Luftreinigers muss zur Raumgröße und Personenanzahl passen.
- Beim Kauf eines Luftreinigers sollte nicht nur die Anschaffung, sondern auch der Stromverbrauch, die lauten Geräusche des Geräts sowie Kosten für ständige Filterwechsel bedacht werden.
Luftreiniger - die Eckdaten
Zunächst einmal die Grundlagen. Luftreiniger filtern die Luft und entziehen ihr Staub, Pollen oder Gerüche. Manche Hersteller werben damit, dass ihre Reiniger auch Viren bzw. Aerosole filtern können. Es gibt eine Reihe verschiedener Filterarten und Luftreiniger. Eine gängige Filterart ist der sogenannte Aktivkohlefilter „High-Efficiency-Particuale-Air Filter“ oder kurz HEPA-Filter. Diese wälzen die Raumluft um und filtern physische Partikel aus der Luft. Sie sind auch in der Lage Aerosole und somit eine gewisse Anzahl an Viren zu filtern. Dies ist in der Praxis jedoch nicht so leicht. Kohlefilter findet man auch bei Dunstabzugshauben ohne Ausgang. Diese filtern Kochgerüche aus der Luft.
Nebst Luftreiniger mit HEPA-Filter gibt es auch Luftwäscher, welche die Luft durch Wasser filtert, den Ionisator sowie einen UV-C-Reiniger, welcher Gegenstände und Oberflächen mithilfe von UV-C-Licht reinigt.
Beim Kauf eines Luftfilters sollten Sie möglichst darauf achten, dass die Leistungsdaten von einer unabhängigen und seriösen Stelle getestet und bestätigt worden sind. Nicht alle Geräte können Viren und Aerosole filtern, auch nicht alle Geräte mit HEPA-Filter. Erst ab Klasse H13 und H14 ist dies möglich. Bei gealterten Filtern schaffen viele Geräte eine Senkung der Konzentration mit Schadstoffen nicht mehr ausreichend. Ein Filter sollte daher mindestens alle sechs Monate getauscht werden. Abhängig vom Gerät sollte dies auch von einem Profi durchgeführt werden.
Damit ein Luftreiniger effektiv und gut reinigen kann, muss die Filterleistung des Geräts zur Größe des Raumes und der Personenanzahl passen. Im Verlauf des Textes erläutern wir, wie Sie das selbst ausrechnen können. Ein Reiniger muss so positioniert werden, dass er viel Raumluft ansaugen kann. Hinzu kommen Faktoren wie strömungstote Zonen, die in der Planung und Gerätewahl mitspielen. Auch der Stromverbrauch sollte im Blick behalten werden. Je nach technischen Daten und der Nutzungszeit summiert sich der Energieverbrauch. Eine gute Reinigungsleistung ist leider nur einhergehend mit einem großen Luftstrom und dementsprechend hohen Energieverbrauch. Viele Geräte verbrauchen zudem auch im Standby Energie.
Wann ein Luftreiniger sinnvoll ist
Allergien und Asthma nehmen seit Jahren zu, insbesondere in städtischen Regionen. Neben Anderen, ist ein Grund dafür Luftverschmutzungen. Luftreiniger können dann helfen, Symptome zu lindern. Drinnen ist die Pollendichte häufig höher als draußen, wenn die Fenster geschlossen sind. Luftreiniger mit HEPA-Filter sind in der Lage, auch kleine Partikel wie Pollen aus der Luft zu filtern.
Wer mit Schimmelpilzen zu kämpfen hatte, sollte bedenken, dass Pilzsporen die Atemwege und das Immunsystem belasten. Luftreiniger können Pilzsporen effektiv aus der Luft filter, die Ursache bekämpfen sie aber nicht. Die Schimmelursache sollten auf jeden Fall behoben werden.
In Deutschland leiden ca. 10 % der Menschen an eine Hausstauballergie. Allergiker sind nicht allergisch gegen den Staub an sich, sondern gegen den Milbenkot. Luftreiniger können die Staubpartikel aus der Luft filtern und somit Allergikern helfen. Staub, der sich bereits auf Oberflächen abgelegt hat, lässt sich jedoch nicht filtern und muss regelmäßig abgewischt werden. Auch Tierhaarallergiker mit Haustieren profitieren von einem Luftreiniger, da auch Tierhaare aus der Luft gefiltert werden können.
Besonders Feinstaub ist gesundheitsschädlich. Feinstaub lagert sich auf Bronchien und Lungen ab und kann Atemweg- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen. Feinstaub entsteht bei Verbrennungsprozessen von Fahrzeugen, Industrieanlagen, Kraftwerken oder Heizungen. Besonders in städtischen oder industriell geprägten Gebieten ist von einer hohen Feinstaubbelastung auszugehen. Ein guter Luftreiniger kann dann die Belastung um bis zu 50 % reduzieren. Gasverbindungen wie Stickstoffoxide können aber nicht entfernt werden, das sollte unbedingt beachtet werden.
Doch kann ein Luftreiniger auch Viren oder Bakterien filtern? Grundsätzlich ja, dies ist jedoch nicht so einfach und als alleinige Maßnahme nicht ausreichend. Bakterien sind bereits sehr klein und schwer zu filtern. Viren sind nochmal um einiges kleiner und somit noch schwerer zu filtern. Zudem kann die Virenkonzentration nur gemindert werden, nicht komplett eliminiert. Um diese filtern zu können, muss der HEPA-Filter mindestens der Klasse H13 entsprechen und dies in allen Leistungsbereichen aufweisen können. Die Raumgröße und Angaben des Herstellers bezüglich der geleisteten Kubikmeter pro Stunde sollte beachtet werden. Für eine optimale Luftfilterung ist ein dreifacher Umsatz pro Stunde nötig. Dies können Sie ganz leicht selbst berechnen und mit den Herstellerdaten abgleichen. Dafür multiplizieren Sie die Raumhöhe in Metern mit der Raumfläche in Quadratmetern und dieses Ergebnis dann nochmal mit 3. Das Ergebnis der Rechnung muss vom Luftreiniger pro Stunde geschafft werden. In besonders großen Räumen ist es ratsamer mehrere Geräte, statt einem leistungsfähigen aufzustellen, Denken Sie auch daran, dass eine Luftfilterung keine Desinfektion, richtiges Lüften oder das Einhalten von Hygieneregeln ersetzt. Ein Luftreiniger reicht nicht als alleinige Maßnahme.
Luftfilter, Ionisator, Luftwäscher und Co.
Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedene Luftreiniger. Der klassische Reiniger, mit den HEPA-Filtern bietet, eine vielseitige Nutzung. Diese Art der Reiniger eignen sich gut für Allergiker und filtern teilweise Aerosole aus der Luft. Luftreiniger werden manchmal mit Luftwäschern und Ionisatoren gleichgesetzt, dabei unterscheiden sie sich in Filterart und Funktion.
Luftwäscher arbeiten mit Wasser als Filterkomponente. Sie „waschen“ die Luft und befeuchten sie gleichzeitig. Dadurch reduzieren sie die Belastungen in der Raumluft. Luftwäscher haben keinen klassischen Filter im Inneren. Stattdessen dreht sich im Innern eine Scheibe, auf der sich Wasser befindet. Ein Ventilator saugt die Luft an, welche über die Scheiben strömt. Die Schmutzpartikel aus der Luft bleiben dabei im Wasser zurück. Sehr kleine Partikel kann dieser Luftreiniger nicht filtern. Die gleichzeitige Befeuchtung der Luft ist aber besonders bei trockener Heizungsluft um Winter ein positiver Nebeneffekt.
Der Ionisator ist ein chemischer Luftreiniger. Dieser Reiniger hat keinen Filter. Stattdessen erzeugt das Gerät negativ geladenen Ionen, die positiv geladene Schmutzpartikel in der Luft anziehen. Dabei bilden sich schwere Moleküle, welche auf den Boden herabsinken oder sich auf die Metallplatte am Gerät haften. Ionisatoren sind meistens günstiger und kompakter als andere Reiniger. Problematisch bei diesem Reiniger ist jedoch die Bildung von Ozon, während der Reinigungsprozesse. Ozon reizt bei zu hoher Konzentration die Schleimhäute, Atemwege und kann Kopfschmerzen verursachen. Ein Ionisator ist nicht geeignet für Asthmatiker oder Allergiker, ebenso wie für Raucher. Ozon verbindet sich nämlich mit den Abbauprodukten von Tabak und bildet dabei gesundheitsschädliche Aerosole.
Der letzte Luftreiniger, den wir Ihnen vorstellen, ist der UV-Reiniger. Dieser Luftreiniger arbeiten mit UV-C-Licht. UV-C-Licht ist energiereiche ultraviolette Strahlung. Dieser Strahlung kann Viren unschädlich machen. Der Gebrauch ist für Privatpersonen aber eher ungeeignet, da UV-C Strahlung bei Freisetzung Haut und Augen schädigen kann. Diese Art der Luftreiniger ist in erster Linie für den gewerblichen Gebrauch gedacht und kommt beispielsweise in Laboren zum Einsatz.