Heizkosten sparen im Winter

Sparmaßnahmen für das Heizen

Steigende Energie- und Gaskosten zwingen jetzt viele Haushalte und Unternehmen zu Sparmaßnahmen. Was erstmal einleuchtend klingt, ist für viele in der Praxis gar nicht so einfach.

Große Investitionen wie der Umstieg auf nachhaltige Energien, wie Erdwärme, der Einbau von neuen Fenstern oder die Dämmung der Fassade sind von einem Großteil der Bürger nicht zu leisten, da sie schlichtweg zu teuer sind. Eine Vielzahl von kleineren Gimmicks, den richtigen Heiz- und Lüftungs-Techniken, sowie einigen Kniffen, kann helfen in der Summe bereits das ein oder andere zu sparen.

Für viele steht jetzt schon fest, dass sie diesen Winter nur sehr wenig heizen werden. Doch zu kühle Temperaturen in den Wohnräumen begünstigt Schimmel. Dies sollte immer berücksichtigt werden. Wer beim Heizen zu sehr spart, zahlt am Ende womöglich an anderen Stelle wieder darauf.


Richtig heizen und richtig lüften

Die „richtige“ Heiztemperatur gibt es nicht. Wichtig ist, dass bedarfsgerecht geheizt wird.

Das Schlafzimmer kann ruhig etwas kälter sein, bei 16 oder 17 Grad. Für Küche und Bad reichen ebenfalls Temperaturen um die 17 oder 18 Grad. Kleine Küchen müssen unter Umständen auch gar nicht zusätzlich beheizt werden, da bereits beim Kochen und Backen Wärme entsteht, die ausreichen, um die Küche zu beheizen.

Für Wohnräume ist 20 Grad angenehm. Wer jedoch zusätzlich sparen will, kann auch auf 19 oder sogar 18 Grad heizen. Zimmer von Kindern oder älteren Menschen dagegen, sollten etwas wärmer beheizt sein, da diese häufig empfindlich der Kälte gegenüber sind.

Ungenutzte Räume und der Flur sollten wenig beheizt werden, auf dem Thermostat der Heizung reicht die Stufe 1 dafür vollkommen aus. Heizungen sollten nachts und wenn niemand im Haus ist, ebenfalls heruntergeregelt werden. Ganz ausschalten sollte man sie dagegen nicht, weil erneute Aufheizung der Heizung mehr verbrauchen kann, als wenn die Heizung auf Stufe 1 bleibt.

Zu wenig zu heizen, erscheint als Sparmaßnahme erstmal sinnvoll, bei genauerem Hinschauen ist es das aber nicht. Sinkt die Temperatur unter 12 Grad dauert es sehr lange, bis der Raum wieder eine angenehme Temperatur hat und ist enorm energieaufwendig. Kalte Räume begünstigen zudem die Entstehung von Schimmel. Feuchtigkeit kann so an den Wänden kondensieren. Überheizung ist ebenfalls zu vermeiden, da zu warme und trockene Luft die Schleimhäute austrocknet und somit die natürliche Barriere vor Krankheitserregern behindert wird. 

Der Austausch zwischen starken Temperaturunterschieden kann Schimmel begünstigen. Wenn Sie Räume unterschiedlich beheizen, aber die Türen offen lassen, heizen Sie umsonst. Warme Zimmer kühlen dadurch aus und andere Zimmer, die nicht beheizt werden müssen, erwärmen sich. Zudem begünstigt die Vermischung von Luft unterschiedlicher Temperaturen die Bildung von Kondenswasser und somit die Entstehung von Schimmel. Halten Sie die Türen zwischen den Räumen also geschlossen.

Um die Luft auszutauschen, sollte stattdessen auf Stoßlüften zurückgegriffen werden. Im Bad nach der Dusche und in der Küche nach dem Kochen sollte sofort abgelüftet werden, damit die Feuchtigkeit schnell entweicht. Das Schlafzimmer sollte morgens und abends jeweils für ein paar Minuten stoßartig gelüftet werden. Die Heizung sollte dann zunächst heruntergeregelt werden, damit sie nicht direkt nach heizt, wegen der kalten Luft. Vermeiden Sie gekippte Fenster. Dabei geht sehr viel Wärme verloren, ohne dass ein vernünftiger Luftaustausch stattfindet. Auf Dauer kühlen dabei in erster Linie die Wände aus. Wenn Sie Frischluft benötigen, lüften Sie kurz mit offenen Fenstern durch.


Die Technik auf den neusten Stand bringen

Bringen Sie Ihre Heizungen und das Heizsystem auf ihre optimale Leistung. Wenn ein Heizkörper gluckert, oder nicht mehr richtig warm wird, muss er wahrscheinlich entlüftet werden. Entlüften Sie die Heizkörper ungefähr einmal im Jahr, am besten vor Beginn der Heizperiode.

Gleichzeitig sollte überprüft werden, ob auch noch genug Wasser im Heizkörper ist. Lassen Sie sich von einem Fachbetrieb die Heizkörper überprüfen und einstellen. Ein hydraulischer Abgleich stellt in diesem Fall sicher, dass die Heizkörper optimal und bedarfsgerecht funktionieren und heizen können. Regelmäßige Wartung stellt zudem sicher, dass Defekte schnell erkannt und behoben werden können.

Elektrische, bzw. smarte Thermostate helfen Ihnen, die Temperatur der Heizung genau zu steuern. Thermostate dieser Art sind nicht allzu teuer, erlauben dagegen aber eine genauere Steuerung. Viele Modelle lassen sich zudem programmieren. Dadurch wird die Heizung dann zu bestimmten Uhrzeiten hoch- und runter-geregelt. 

In alten Heizsystemen verstecken sich oft geheime Stromfresser. Darunter auch alte Heizungspumpen. Alte Geräte verbrauchen häufig sehr viel Strom und laufen immer direkt auf Höchstleistung. Überprüfen Sie das Alter Ihrer Pumpe und tauschen Sie bei Bedarf aus. Neuere Modelle können Ihre Leistung häufig anpassen und sparen dagegen noch Strom und zusätzliche Kosten.


Noch alles ganz dich?

Fenster und Türen sind der direkte Weg nach draußen und damit auch richtige Wärmeklauer, wenn sie nicht richtig abgedichtet sind. Neue Fenster haben häufig eine gute Wärmeisolierung. Alte Fensterrahmen sollten darauf überprüft werden, ob sie auch richtig abschließen. Aufklebbare Isolierbänder können die nötige Abdichtung bringen. Dichte Fenster sind elementar um die Wärme in der Wohnung zu halten. Dichte Fenster können bis zu 30 Prozent einsparen.

Türen sind ebenfalls häufig nicht genug abgedichtet. Insbesondere die Tür in den Hausflur, die Haustür und die Tür auf Balkon oder Terrasse sollten unbedingt abgedichtet werden. Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die Türen zu dichten. Schaumstoffstreifen zum Aufkleben, Türbürsten oder der klassische Vorleger verhindern Zug und das Eintreten von kalter Luft.


Schwachstellen dämmen

In vielen Häusern gibt es einige Schwachstellen, die oft nicht gedämmt werden. Der Klassiker ist der Rollladenkasten. Häufig trennt nur ein dünnes Holzbrett den Innenraum von außen ab. Dass das eine potenzielle Stelle für hohen Wärmeverlust darstellt, sollte jedem klar sein. Rollladenkästen können ganz leicht nachträglich mit Dämmmatten isoliert werden. Diese werden einfach an die Innenseite der Rollladenkästen angebracht.

Ebenfalls oft vergessen ist das Heizungsrohr im Keller oder in anderen unbeheizten Räumen. Beim Transport von warmen Wasser geht eine Menge der Wärme verloren. Damit keine Räume unnötig beheizt werden und keine Wärme verloren geht, sollten Rohre gedämmt werden. Dies kann man ganz leicht selbst machen, mit einer Ummantlung aus Schaumstoff.

Sogenannte Wärmebrücken sollten ebenfalls gedämmt werden. Dazu gehören bspw. Nischen, in denen der Heizkörper verbaut ist. Statt die Wärme vernünftig an den Raum abzugeben, wird sie auch in die Nische abgegeben, in der sie sich dann staut. Eine Dämmung vermeidet ebenfalls Schimmel in solchen Heizkörpernischen.

Falls eine Außendämmung zu teuer oder an der Fassade nicht möglich ist (bspw. bei Denkmalschutz), kann sich eine Innendämmung lohnen. Diese wird dann vor allem an die Innenseite der Außenwände angebracht. Zur Innendämmung gibt es verschiedene Möglichkeiten und Materialien. Neue Baustoffe und Maßnahmen sind dabei zu empfehlen, da sie häufig umweltschonender sind. 


Kleine Kniffe, große Wirkung

Kleine Handgriffe und Veränderungen im Haushalt können die Effizienz der Heizung oder sogar das Wärmeempfinden verändern. Heizkörper sollten unbedingt freigehalten werden. Selbst Gardinen können die Wärmeabgabe der Heizung beeinträchtigen. Halten Sie die Heizkörper also frei, wenn Sie heizen möchten. 

Wer eine Fußbodenheizung benutzt, für den sind glatte Fußböden wie Fliesen oder Laminat kein Problem. Wer klassisch mit Heizkörpern heizt, bei dem sind die Böden in der Regel kalt. Dadurch kann sich die Temperatur im Raum deutlich kühler anfühlen, als sie wirklich ist. Abhilfe können hier Teppiche schaffen. Diese können die gefühlte Temperatur um 2 Grad heben, was im Umkehrschluss bedeutet, dass weniger geheizt werden kann. 

Besonders wichtig ist, dass die Räume nachts nicht auskühlen. Daher sollten die Rollläden Nachts runter gelassen und die Fenster geschlossen werden. Eine Wärmeschutzverglasung mit geschlossenen Rollläden verhindert 35 % Wärmeverlust. Eine Isolierverglasung mit geschlossenen Rollläden verhindert sorgt für 80 % weniger Wärmeverlust. 

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