Biogas - Alternativer Brennstoff

Was ist Biogas?
Biomasse, biotische Masse aus Lebewesen, lässt sich in Gas umwandeln.
Als natürliche Entwicklung geschieht das im Pansen von Kühen und in Mooren und Sümpfen, als technischer Prozess in Biogasanlagen. In diesen Anlagen werden Abfälle und nachwachsende Rohstoffe vergoren.
Pflanzliche und tierische Abfälle, die sowieso anfallen, werden in Biogas umgewandelt. Dazu gehören auch vergärbare Reststoffe, wie beispielsweise Klärschlamm, Bioabfälle, Speisereste, Dünger (Gülle und Mist), Pflanzenteile und -reste, Zwischenfrüchte und ähnliches.
Wenn Pflanzen extra als Masse angebaut werden, konkurrieren sie mit dem Anbau von Nahrungsmitteln und können durch monokulturelle Anbauweise zu Verarmung von Böden und Landschaften führen.
Wie wird Biogas produziert?
Der Bioabfall aus Haushalten und die Biomasse aus der Landwirtschaft werden zuerst in einer sogenannten Vorgrube gesammelt. Dort wird die Masse durch Zerkleinerung aufbereitet.
Die nächste Verarbeitungsstufe findet im licht- und sauerstoffdichten Fermenter statt, der je nach Technik auf 32 bis 57 Grad Celsius aufgeheizt wird. Vom oberen Bereich des Fermenters wird das entstandene Biogas in die Gasaufbereitungsanlage geleitet, wo der Methangehalt angereichert wird, damit es dem Erdgas entspricht und ins Leitungssystem eingespeist werden kann.
Die vergorene Biomasse steht im Gärrestelager als hochwertiger Dünger bereit.
So ein Mist! Rohstoffe für die Erzeugung von Biogas
Die Ausgangsstoffe für Biogas setzen sich unterschiedlich zusammen. Relevant ist das Methan im Biogas, da Methan beim Verbrennungsvorgang Energie freisetzt.
Etwa die Hälfte der Biomasse besteht aus Füllstoffen, die keinen Energiewert besitzen. Jede Rohstoffmischung bringt einen unterschiedlichen Anteil an Methan hervor, daher ist der Biogasertrag rohstoffabhängig.
Der Methananteil beträgt zwischen 50 und 65 Prozent, je höher der Methananteil, desto energiereicher ist das Biogas. Spitzenreiter sind Zuckerrübenschnitzel, Mist, Gülle, Getreideschlemme und Bioabfälle.
Biogas entsteht mithilfe von Mikroben, die unter Ausschluss von Sauerstoff organische Stoffe abbauen. Die Mikroorganismen wandeln die Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße der Biomasse in Methan und Kohlenstoffdioxid um.
Zunächst erfolgt die Umwandlung zu niedermolekularen Stoffen, darunter Kohlenstoffdioxid (CO2) und Wasserstoff (H2). Abschließend werden Essigsäure, Kohlenstoffdioxid und Wasserstoff in Wasser und Methan (CH4) umgewandelt.
Zurück bleibt ein Gärprodukt, das reich an Nährstoffen ist – ein hochwertiger Dünger.
Erneuerbare Energie in der Gasheizung und die Politik
Bevor das Biogas in einer Gasheizung genutzt werden kann, muss es gereinigt und mit Methan angereichert werden. Das Biogas hat jetzt dieselbe Qualität wie fossiles Erdgas. Ohne diese Aufbereitung würden die Gasheizung verstopfen und wären als Heizmaterial ineffizient. Begleitender Wasserdampf würde zu Geruchsbelästigung und zur Korrosion von Motoren und Wärmetauschern führen. Auf Erdgas Qualität aufbereitetes Biogas (Biomethan) ist eine Alternative und kann qualitativ mit dem fossilen Erdgas mithalten.
Seit dem Jahr 2020 ist der Strompreis aus Biogas nicht mehr konkurrenzfähig, so der Fachverband Biogas, da die Förderung durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) gesunken sei. Der Fachverband Biogas hat die Bundesregierung aufgefordert, eine klare Entscheidung zugunsten dieser regenerativen Energieform zu treffen.

Wie kommt das Biogas in die Heizung?
Anders als die regenerativen Energien Wind und Sonne steht Biogas kontinuierlich zur Verfügung und dient der Kraft Wärme Kopplung vor Ort in einem BHKW (Blockheizkraftwerk) oder zur Einspeisung ins Gasversorgungsnetz.
Biogas versorgt bereits deutsche Haushalte, im Jahr 2019 gab es in Deutschland etwa 9.500 Biogasanlagen, Tendenz wegen des EEG sinkend. Eine 250 kW Anlage versorgt etwa 500 Haushalte mit Strom.
Der Heizwert vom erneuerbaren Biogas liegt bei 6 kWh/m³ durchschnittlich und ist in Verbindung mit der Kraft Wärme Kopplung in Blockheizkraftwerken am ergiebigsten.
In Detmold, Lage, Lemgo und den umliegenden Orten wächst das Interesse an umweltfreundlichen Heizlösungen, die fossile Brennstoffe ersetzen oder reduzieren. Biogas bietet hier eine attraktive Möglichkeit, bestehende Gasheizungen klimafreundlicher zu betreiben. Denn anstelle von Erdgas wird ein regenerativ erzeugtes Gas genutzt, das aus organischen Reststoffen wie Biomasse oder landwirtschaftlichen Abfällen entsteht – regional produziert und CO₂-neutral im Verbrauch.
Für viele Hausbesitzer in der Region ist Biogas eine unkomplizierte Lösung, um die eigene Heiztechnik nachhaltiger zu gestalten. Bestehende Gasheizungen können in der Regel ohne technische Anpassung mit Biogas betrieben werden. Das bedeutet: kein Austausch der Anlage, kein Umbau – aber eine deutlich bessere Klimabilanz. Besonders in Gebieten wie Detmold, Lage und Horn-Bad Meinberg, wo viele moderne Brennwertsysteme installiert sind, lässt sich der Umstieg auf Biogas schnell umsetzen.
Ein weiterer Vorteil liegt in der Versorgungssicherheit. Viele regionale Energieversorger bieten mittlerweile Tarife mit hohem Biogasanteil an. Dadurch bleibt der Komfort einer Gasheizung erhalten, während die CO₂-Emissionen spürbar sinken. Je nach Anbieter und Tarif kann der Anteil an regenerativem Gas individuell gewählt werden – von anteiligem Biogas bis zu 100 % klimaneutraler Versorgung.
Als Heizungsfachbetrieb für Detmold, Lage und Lemgo beraten wir Sie gern, welche Optionen zu Ihrer Anlage und Ihrem Verbrauchsverhalten passen. Wir prüfen, ob eine Umstellung auf Biogas möglich ist, welche Förderprogramme aktuell gelten und wie Sie langfristig von einer nachhaltigen Energieversorgung profitieren können. So verbinden Sie moderne Heiztechnik mit einem aktiven Beitrag zum Klimaschutz – direkt hier in Ihrer Region.
FAQ
Kann ich meine bestehende Gasheizung mit Biogas betreiben?
Ja, in den meisten Fällen kann eine herkömmliche Gasheizung ohne technische Anpassungen mit Biogas betrieben werden. Das Gas wird wie Erdgas über das öffentliche Netz geliefert, ist jedoch aus nachwachsenden Rohstoffen erzeugt und CO₂-neutral im Verbrauch.
Wie umweltfreundlich ist Biogas wirklich?
Biogas wird aus organischen Reststoffen oder Biomasse gewonnen und zählt zu den erneuerbaren Energien. Im Vergleich zu fossilem Erdgas ist der CO₂-Ausstoß deutlich geringer, da das bei der Verbrennung entstehende CO₂ zuvor in der Biomasse gebunden wurde.
Wo kann ich in Detmold, Lage oder Lemgo Biogas beziehen?
In Detmold, Lage, Lemgo und den umliegenden Orten bieten mehrere regionale Energieversorger Tarife mit Biogasanteil an. Der Anteil kann meist individuell gewählt werden – von anteiligem Biogas bis zu 100 Prozent klimaneutraler Versorgung.
Welche Vorteile hat Biogas gegenüber herkömmlichem Erdgas?
Biogas reduziert die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern, senkt den CO₂-Ausstoß und unterstützt die regionale Energieerzeugung. Gleichzeitig bleibt die gewohnte Heiztechnik und Versorgungssicherheit einer Gasheizung erhalten.
Gibt es Förderungen für den Umstieg auf Biogas?
Zuschüsse gibt es in der Regel für den Einsatz erneuerbarer Energien oder beim Austausch alter Heizsysteme. Auch einige Versorger unterstützen den Wechsel zu Biogas-Tarifen. Eine individuelle Prüfung der aktuellen Programme lohnt sich.
Ist Biogas teurer als Erdgas?
Der Preis für Biogas liegt leicht über dem von konventionellem Erdgas, unterscheidet sich aber je nach Anbieter und Anteil des regenerativen Gases. Langfristig können stabile Tarife und Förderungen den Preisunterschied ausgleichen.
